Deutscher Energie-Kompass 2012: Das Stimmungsbarometer der Energiewende

Der jährliche DEK spiegelt aktuelle Einschätzungen zur Energiewende wider und liefert zugleich eine politische Orientierung für die weitere Energiewende.

Die Umstellung des Energiesystems ist ein mittel- bis langfristig angelegtes Großprojekt. Um es zum Erfolg zu führen, müssen sowohl die Unternehmen als auch die Bevölkerung das Vorhaben aktiv unterstützen und gestalten. Vor diesem Hintergrund befragt If.E, die Bürger in Deutschland sowie Geschäftsführer und Manager wichtiger Industrieunternehmen einmal jährlich repräsentativ zum Umsetzungsstand der Energiewende und ihren Herausforderungen.

Der Deutsche Energie-Kompass ermittelt die jeweiligen Erwartungen und Sorgen der Handelnden und Betroffenen. Im Detail werden Aussagen über die Akzeptanz verschiedener Energieformen in Deutschland, Meinungen über die Relevanz bestimmter Aspekte der Energiewende, wie z.B. zur Kostenentwicklung sowie zu innovativen Entwicklungen in der Industrie, erhoben.

Kernergebnisse DEK 2012:

  • 66 Prozent der Bürger finden die Energiewende gut bis sehr gut, 61 Prozent der Unternehmen sind der gleichen Meinung.
  • Nur 25 Prozent der Bürger sind zufrieden damit, wie die Bundesregierung die Energiewende auf den Weg bringt.
  • Noch skeptischer urteilen die Unternehmen. Gerade einmal 13 Prozent finden die bisher ergriffenen Maßnahmen gut.

Einzelergebnisse DEK 2012:

  • Am wichtigsten sind die Vermeidung ökologischer Belastungen für künftige Generationen, der Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie die Förderung erneuerbarer Energien.
  • Aber 67 Prozent versprechen sich von der Entwicklung neuer Technologien auch einen Innovationsschub für die deutschen Industrien.
  • 57 Prozent halten es für erforderlich, eine sichere Energieversorgung der Industrien zu garantieren, unter anderem durch ein stabiles Stromnetz (54 Prozent).
  • 88 Prozent der Unternehmen und eine eben solche Mehrheit der Bevölkerung sehen in der energetischen Gebäudesanierung die wichtigste Innovation.
  • Die erneuerbaren Energien werden umso besser bewertet, je größer die Effizienz und Wirtschaftlichkeit sind. Wasserkraft liegt an der Spitze, gefolgt von der Windenergie, der Sonnenenergie, Erdwärme und Biomasse.
  • Zwar wollen 84 Prozent der Bevölkerung in den kommenden 20 Jahren aus der Kernenergie aussteigen.
  • Aber nur 14 Prozent wollen auf die Kohle ganz verzichten, 48 Prozent sprechen sich für einen sukzessiven Abbau, 35 Prozent für einen Ausbau aus.
  • Die Bürger favorisieren zudem eine Erneuerung des Kraftwerkbestandes. Das hat Vorrang vor der Modernisierung alter Kraftwerke.

Die Ergebnisse dienen als Basis für den gesellschaftlichen Dialog, um Positiv- und Fehlentwicklungen im Zuge der Energiewende besser zu adressieren. In der Folge können Maßnahmen für eine sozial akzeptierte und kosteneffiziente Energiewende ergriffen werden.

Erstmals wurde der Deutsche Energie-Kompass 2012 erhoben. Derzeit läuft die Erhebung für das Jahr 2013.