If.E Innovationsworkshop

Kurz nach der Bundestagswahl und den begonnenen Koalitionsgesprächen zwischen CDU und SPD lud das Innovationsforum Energiewende e.V. am 13. November 2013 nach Berlin ins Humboldt Carré ein.

Zur Eröffnung des Innovationsworkshops 2013 verdeutlichte Frau Margret Suckale, Mitglied des Vorstands der BASF SE, dass die grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ganz oben auf der Prioritätenliste stehen müsse.

Gero Breloer

„Die Leitidee sollte mehr Markt und mehr Wettbewerb für die erneuerbaren Energien sein.“ Angesichts der Entwicklungen in den USA und der dortigen Energiewende mahnte sie eine europäisch abgestimmte Energie- und Klimapolitik mit mehr Realismus an. Aus wettbewerblichen Gründen seien bei der Umgestaltung des Energiesystems einseitige Kosten zu vermeiden.

Anschließend wurden innovative Ansätze zu den beiden Themenblöcken Demand Side Management sowie Industrielle Großspeicher-Innovationen für den Strombedarf der deutschen Industrie im Plenum präsentiert.

In vier parallelen Arbeitsgruppen wurden anschließend Detailfragen der Energiewende mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft diskutiert. Im Zentrum stand, welche technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sowie rechtlichen Änderungen zu bewältigen sind, um Innovationen anzuregen und die Energiewende voranzubringen.

Arbeitsgruppe 1: Erneuerbare Energien am Markt

Arbeitsgruppe 2: Versorgungssicherheit in der Energiewende

Arbeitsgruppe 3: Szenarienmodellierung europäischer Energie- und Klimapolitik

Arbeitsgruppe 4: Energiewende, Innovation, Internationale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung

In der Arbeitsgruppe „Energiewende, Innovation, internationale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ beschrieb zunächst Dr. Dietmar Edlervom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin Methodik und Ergebnisse einer Untersuchung, in der die kurz- und langfristigen Wirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf den deutschen Arbeitsmarkt abgeschätzt wurden. Die Netto-Beschäftigungseffekte der Energiewende sind danach bis 2012 „leicht positiv“.

Ralf Hermann, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Evonik Industries AG verdeutlichte in seinem Beitrag, dass ein traditionelles Chemieunternehmen chemische Grundstoffe und Produkte für die PV- und Windenergieanlagen herstellt und von der Energiewende teilweise profitiert. Indes werden auch Risiken gesehen. Angesichts höherer Energiekosten – beispielsweise im Hinblick auf die USA – könnten „Wertschöpfungsketten“ zerbrechen sowie Produktionsteile und Know-How ins Ausland verlagert werden.

Dr. Ralf Wiegert, Consulting Director for Scenario and Economic Impact Analysis bei IHS Global Insights, unterstrich die besondere Rolle der Energiekosten bei einer stark Export orientierten Volkswirtschaft wie Deutschland. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, sei erstens der Fokus auf ausgereifte erneuerbare Energietechnologien zu richten. Der Ausbau von Offshore Wind sollte möglichst nur moderat erfolgen. Zweitens müssten die Entlastungsregelungen bei EEG und Stromsteuer für energieintensive Unternehmen beibehalten werden, damit diese weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen könnten.