Energieeffizienz – betriebliche Handlungs- und Kooperationsmöglichkeiten für Betriebsräte

In einer Welt knapper Ressourcen bei gleichzeitig wachsender Erdbevölkerung und steigender Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wird die effiziente Nutzung von Energien und Rohstoffen immer wichtiger für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaften. Durch kostengünstigere Produktion kann Wertschöpfung erhöht und können Arbeitsplätze im Wettbewerb gesichert werden.

Einen Beitrag zu höherer Effizienz können Energiemanagementsysteme leisten. Nach dem Deutschen Institut für Normung wurden bis März 2014 insgesamt 3.240 deutsche Unternehmen und Organisationen nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert.

Im Workshop wurden zwei praktische Beispiele zum Thema Energie- und Materialeffizienz aus der Sicht der Mitbestimmungsseite dargestellt.

Michael Fletterich, Betriebsratsvorsitzender der Merck KGaA Darmstadt und Gernsheim, konzentrierte sich auf die klimapolitischen Ziele des Unternehmens sowie die Erfahrungen und Herausforderungen mit dem kürzlich zertifizierten Energiemanagementsystem. Er identifizierte als wichtige Erfolgsfaktoren für Effizienz Bewusstseinsbildung der Beschäftigten, Beschaffung, Planung, Instandsetzung sowie Investitionen.

Daniel Pfaff, Ressortleiter Arbeit und Soziales des Betriebsrates der Continental Reifen Deutschland GmbH, Hannover, erweiterte die Perspektive auf Recycling von LKW-Reifen und somit Materialeffizienz. Besonders interessant an diesem Praxisbeispiel war, dass vorhandene Infrastruktur wieder genutzt werden konnte und neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen wurden. Dabei konnte festgehalten werden: Wird in neue Technologien und Maschinen investiert, profitiert in besonderem Maße die Effizienz.

Anschließend betonte Werner Loscheider, Referatsleiter Bau und Ressourceneffizienz im BMWi, das Energie-, Rohstoff und Materialeffizienz verstärkt zusammen zu sehen sei. Allerdings würde es damit auch schwieriger, einfache (Ziel-)Indikatoren zu definieren. Auf internationaler Ebene stünde hinter dem Begriff Indikatoren politisch häufig ein Streit um Wettbewerb und industrielle Standorte.

Welche Möglichkeiten es von Seiten der Mitbestimmung gibt, das Thema Energie- und Materialeffizienz voranzubringen, wurde intensiv diskutiert. Konsens bestand dahingehend, den Erfahrungsaustausch regelmäßig fortzusetzen.