Informationskampagne 2016
Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung wächst rasant – mit 35 % ist das Ziel für 2020 schon heute fast erreicht. Dagegen hinkt der Ausbau von Stromspeichern und Netzen hinterher.
Die Folge: Allzu oft kommt der Strom nicht an, wo und wann er gebraucht wird. Die Potenziale der Erneuerbaren werden verschenkt.
Daher ist ein Umdenken notwendig: Jetzt müssen Speicher und Netze Vorrang haben. Wir brauchen einen Ausbaupfad mit klaren Zwischenzielen.
Das bedeutet auch: Innovationsfördernde Impulse und kluge Rahmenbedingungen sind gefragt. Sie müssen systemische Aspekte berücksichtigen, also kurz-, mittel- und langfristige Speichermöglichkeiten sowie die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Denn nur mit Effizienz und Innovation wird die Energiewende ein Erfolg.
Nach wie vor gibt es keine ausreichende Möglichkeit, Wind- und Sonnenstrom zu speichern. Deshalb können die Erneuerbaren die Energieversorgung nicht sichern. Um nur zwei wind- und sonnenarme Wochen zu überbrücken, wären Speicherkapazitäten von 30 Terawattstunden notwendig.
Die Industrie arbeitet mit Hochdruck an innovativen Lösungen: Zum Beispiel an Verfahren, bei denen Windstrom mittels Elektrolyse zu Wasserstoff umgewandelt und als Gas gespeichert wird. Was wir jetzt brauchen ist eine Roadmap mit klaren Zielen für den Speicherausbau und gezielten Impulsen für Speicherinvestitionen.
Die Energiewende darf nicht als Stromwende stecken bleiben, sie muss auch auf den Sektoren Wärme und Verkehr vorankommen. Die Energiewende-Monitoring-Expertenkommission der Bundesregierung sagt dazu in ihrem 2015 vorgestellten Bericht: "Die sich bereits abzeichnende stärkere Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr ist nicht nur für das Erreichen der längerfristigen Klimaschutzziele unerlässlich, sondern auch mittelfristig für eine effiziente Transformation des Energiesystems von Bedeutung: Strom, Wärme und Mobilität müssen stärker als bisher als Gesamtsystem verstanden und optimiert werden. .... Die zeitliche Anpassung von Angebot und Nachfrage über Demand Side Management oder Stromspeicher bzw. der räumliche Ausgleich über entsprechende Netzinfrastrukturen sind Maßnahmen innerhalb des Stromsystems. Power-to-Heat oder Power-to-Mobility stellen hingegen sektorübergreifende Optionen dar."
Speicherentwicklung muss Vorrang erhalten. Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist voranzutreiben, aber er kann sinnvollerweise nicht schneller erfolgen als der von Speichern und Netzen.
- Power-to-Gas-to-Refinig: Stromspeicher und Brücke zum Verkehr (BP)
- Power-to-Gas-to-Refinery: Ein Beitrag zur Energiewende (E.ON)
- Strom in der Chemischen Industrie -Mehr als nur ein Betriebsmittel (Linde)
- Power-to-Chemistry®: Strom speichern im industriellen Maßstab (Evonik)
- Aluminiumelektrolyse als virtueller Stromspeicher (Trimet)
- Demand-Side-Management (RWE)
- Innovation Power-to-Gas: Stand, Potenziale und Anforderungen für technologieoffene Rahmenbedingungen (E.ON)
- Energiespeicher (Linde)