Sauerstoffverzehrkathode-SVK

Die C02-Emissionen zu reduzieren ist erklärtes und notwendig umzusetzendes Ziel der weltweiten Klimaschutzbemühungen. Ein Konsortium aus zwölf Partnern von Universitäten, Instituten und aus der chemischen Industrie hat sich dieser Herausforderung vier Jahre lang gestellt und eine Lösung gefunden: Die Forscher haben sogenannte Sauerstoffverzehrkathoden (SVK) entwickelt, die, in der Chlor-Alkali-Elektrolyse eingesetzt, etwa 30 Prozent Energie einsparen können. Seit 2011 betreibt Bayer MaterialScience im Chempark Krefeld-Uerdingen gemeinsam mit dem Anlagenbauunternehmen Uhde die erste Anlage, in der Sauerstoffverzehrkathoden eingesetzt werden.

Rund 70 Prozent aller Chemieprodukte werden direkt oder indirekt mit Chlor und/oder Natronlage hergestellt, so dass die Energieersparnis bei der Herstellung deutlich zu Buche schlägt. Bei einer Chlorproduktionsmenge von rund 4,9 Millionen Tonnen in 2008 entsprächen 30 Prozent Ersparnis einer Reduktion von circa 2,3 Millionen Tonnen. Bei einer weltweiten Chlorproduktionskapazität von 68 Millionen Tonnen wären das etwa eingesparte 30 Millionen Tonnen CO2.

Bei der Entwicklung der SVK haben die Forscher großen Wert darauf gelegt, dass dessen Wertstoffe recyclebar sind. Dazu wurde ein geeignetes Trennverfahren entwickelt – und die Wertschöpfungskette geschlossen.

Um den Einsatz der SVK-Technologie umfassend bewerten zu können, haben seine Entwickler eine Software entwickelt, mit deren Hilfe ausgewertet werden kann, an welchem Standort eine Anlage zur Chlor-Herstellung möglich und sinnvoll ist. Erste Messungen während der Projektlaufzeit zeigten bereits, dass die SVK-Technologie sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet.