"Power-to-Gas" - Speicher für die Flaute


Deutschland setzt voll auf Wind und Sonne: Bis 2050 soll unser Strom zu 80 Prozent aus regenerativen Quellen stammen. Schon heute sorgen Windräder, Solarzellen, Biomasse und Wasser für knapp ein Viertel unserer Energie. Doch zumindest mit Wind und Sonne kann man nur bedingt planen - wenn kein Lüftchen weht, steht das Windrad still. Bislang müssen in einem solchen Fall fossile Kraftwerke einspringen. Was fehlt, sind Speicher für die Flaute.

E.ON widmet sich deshalb der Entwicklung von "Power-to-Gas" ("Strom zu Gas"). Die Idee: Strom wird in speicherbaren Wasserstoff verwandelt. Das geschieht, indem der überschüssige Solar- oder Windstrom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. Anschließend wird der Wasserstoff zu synthetischem Biomethan veredelt und kann dann in Erdgasspeicher gepumpt und dort gelagert werden.

Das Fraunhofer Institut hat errechnet, dass die in Deutschland vorhandenen Gasleitungen und -speicher selbst für eine Energieversorgung, die zu 100 Prozent aus Erneuerbaren erfolgt, ausreichend Kapazität bieten würde. Das gespeicherte Gas kann anschließend zum Heizen eingesetzt oder in Gaskraftwerken zur Stromerzeugung genutzt werden.

In einer Pilotanlage im brandenburgischen Falkenhagen (Landkreis Prignitz) testen E.ON-Mitarbeiter ab März 2013 den Weg des Windstroms über die Aufspaltung des Wassers und das Speichern des Gases bis zum erneuten Erzeugen von Strom aus Gas. Die Erfahrungen, die dort gesammelt werden, sollen helfen, diese Technik künftig bundesweit einzusetzen.