AG: Zukunft statt Ausstiegslogik - Energiewende und Regionalentwicklung

„Zukunfts- statt Ausstiegslogik - Energiewende und Regionalentwicklung“, was haben diese vier Begriffe miteinander zu tun?

Sie werden für viele schnell zusammenpassen, wenn sie an Braunkohle denken. Im Innovationsforum wurde oft diskutiert, dass wir erst Zukunftstechnologien wie Power-to-x-Speicher und intelligente, transeuropäische Netze brauchen, bevor wir auf Kohle und Gas verzichten können, dass also der erste Schritt die Innovation und dann der zweite Schritt der Umstieg auf die neue Infrastruktur ist, wenn es sie gibt, statt umgekehrt den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun und Ausstiegstermine festzulegen, ohne zu wissen zu können, wann der erste Schritt wirklich gelungen sein wird.

Aber es geht in dieser Arbeitsgruppe nicht nur um Braunkohle. Das Prinzip Zukunft statt Ausstiegslogik gilt weit darüber hinaus. Wenn die Energiewende auch eine Verkehrswende sein soll,

betrifft es auch den Verbrennungsmotor: Planen wir jetzt schon ein Ausstiegsdatum, wie in einem Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 schon versucht?

Oder bringen wir erst einmal

• Batterie-Autos,

• Brennstoffzellen

• und synthetische Kraftstoffe

alltagstauglich und wettbewerbsfähig in die Fläche?

Und auch wenn wir in der richtigen Reihenfolge vorgehen - was bedeutet dieser Strukturwandel für die betroffenen Regionen?

Energiewende und Klimaziele werden unsere Infrastruktur und damit auch unsere regionale Wirtschaftsstruktur grundlegend verändern. Herausforderungen dieser Größe werden wir nicht allein schultern. Es ist deshalb dringend erforderlich, dass wir innerhalb Europas zu abgestimmten Lösungen kommen. Die anderen EU-Mitglieder sollten daran eigentlich ebenfalls ein großes Interesse haben. Industrien wie Auto- und Zulieferindustrie dominieren schließlich den gesamten Kontinent. Ohnehin muss sich Europa beim Ausbau seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit neu aufstellen. Die bisherigen Programme sind eher auf die Beseitigung regionaler Unterschiede und Agrarthemen beschränkt – und sie laufen noch bis 2020. Wir brauchen jedoch viel stärker Förderinstrumente, die die Innovationsfähigkeit von Schlüsselindustrien voranbringen. Wie können wir die nächste Phase europäischer Strukturpolitik für einen Zukunftsfonds für Europas Leitindustrien nutzen?

 

Dazu referierten aus unterschiedlichen Blickwinkeln:

• Dr. Klaus Freytag, Abteilungsleiter für Energiepolitik im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg

• Ralf Löckener, Partner rund Senior Consultant von sustain consult in Dortmund,

einem Beratungsunternehmen, das die Sorgen der Automotive Industries und ihrer Betriebsräte und Beschäftigten besonders in Nordrhein-Westfalen, aber auch darüber hinaus gut kennt.